Anne-Katrin Göhler
Kurzer Steckbrief
Berufliche Laufbahn
seit 2020 Anstellung in der Praxis für Psychotherapie Verena Bockermann
seit 2017 Psychotherapeutische Ambulanz der DGVT in Bielefeld
2015 – 2017 Klinikum Herford, Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik -
Tätigkeit während der Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin
2013 – 2015 MediClin Rose Klinik in Horn-Bad Meinberg;
tbz Bildung gGmbH / SHB West GmbH, Standort Bielefeld
Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme für Rehabilitanden (BvB-Reha)
Ausbildung
2015 – 2020 Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin an der Deutschen Gesellschaft
für Verhaltenstherapie (dgvt) in Bielefeld
Abschluss: Approbierte Psychologische Psychotherapeutin in
Verhaltenstherapie (VT)
2015 – 2020 Diplom-Studium an der Universität Bielefeld
Abschluss: Diplom-Psychologin
Arbeitsweise
Als kognitive Verhaltenstherapeutin erarbeite ich mit meinen PatientInnen ein genaues Bild ihrer derzeitigen Situation und mögliche (Aus-)Wege, bzw. notwendige Veränderungen. Dabei sind drei Bausteine von besonderer Wichtigkeit: Das Verhalten, die Gedanken und die Akzeptanz.
Ein Teil des Therapieprozesses ist es, zu verstehen wie ganz konkretes Verhalten zu Problemen und Konflikten führt. Die meisten psychischen Erkrankungen werden durch kleine, unscheinbare oder auch große, offensichtliche Verhaltensweisen aufrechterhalten, bzw. kommen in belastenden und störenden Verhaltensweisen zum Ausdruck. Manchmal sind diese Zusammenhänge sehr einfach zu verstehen (z.B., wenn zu viel Alkohol zu trinken zu Problemen am Arbeitsplatz führt), manchmal erfordert das Verständnis aber noch einige Arbeit und den Mut, sich selbst authentisch zu begegnen (z.B., wenn man nicht „Nein“ sagen mag und darunter leidet, dass andere einen dann oft „ausnutzen“ oder wenn Angst genau dadurch größer wird, dass man versucht ihre Auslöser zu vermeiden). In beiden Fällen ist es wichtig, dass die PatientInnen selbst aufmerksam für ihre Verhaltensweisen sind – wir können nur bearbeiten, was angesprochen wird. In einem zweiten Schritt werden dann konkrete Verhaltensveränderungen erwogen und erprobt. D.h. Selbstbeobachtung, das Erlangen von Selbsterkenntnis und die Einübung neuer Verhaltensweisen sind zentrale Aufgaben auf Seiten der PatientInnen – oft und v.a. zwischen den Sitzungen. Meine Aufgabe dabei ist das Beisteuern von Fachwissen, Wohlwollen, unterstützenden Methoden und Strukturierungen.
Diese Verhaltensveränderungen sind oft gerade deshalb schwer umzusetzen, weil ihnen ebenso problematische Einstellungen und Annahmen (über uns, andere und die Welt) zugrunde liegen, die aus zurückliegenden Erfahrungen resultieren und die Interpretation unsere Gegenwart beeinflussen. Auch diese sind manchmal klar und eindeutig benennbar (z.B. „Ich bin weniger wert“), müssen aber viel häufiger erst mit detektivischer Beharrlichkeit aufgedeckt und hergeleitet werden (z.B. „Ich verlange 100%-ige Sicherheit“ oder „Ich erwarte, dass sich alle nach meinen moralischen Standards richten“). Dieser kniffligen Knobelaufgabe stellen sich PatientInnen mit mir gemeinsam. Mit viel Geduld und Übung ist es dann auch wirklich möglich, „anders“ zu denken als bisher - sobald wir herausgefunden haben, welches „anders“ für die persönlichen Ziele am hilfreichsten ist.
Was außerdem wichtig ist, ist etwas, das erstmal paradox klingt, wenn man eine Therapie beginnen möchte, gerade um etwas zu verändern: nämlich eine Akzeptanz für sich, die Erkrankung und die derzeitige Lage zu entwickeln. Es ist allzu verständlich, dass Menschen in psychischen Krisen mit sich, ihren Empfindungen und den Umständen hadern, aber oft vergrößert dies Leid und Schwierigkeiten nur noch oder hat sie sogar erst ausgelöst – auf jeden Fall lenkt es davon ab, etwas zu verändern und in Zukunft besser für sich zu sorgen. Ich gehe gerne mit gutem Beispiel voran und begegne meinen PatientInnen mit viel Verständnis, Wertschätzung und Toleranz, aber auch einer guten Portion Ehrlichkeit, um eine wohlwollende und realistische Selbstbetrachtung zu fördern. Außerdem finde ich, dass Humor, Neugier und manchmal sogar Spaß eine Therapie bereichern. Für den Ausdruck belastender Emotionen, die Erörterung von Zweifeln und die Würdigung der individuellen Situation soll aber natürlich genauso Platz sein.